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M&A: Compliance in der Post-Merger-Phase

Der Zeitraum nach dem Vollzug der Transaktion, die sog. Post-Merger- bzw. Post-Acquisition-Phase, ist eine bedeutende Phase von Unternehmenstransaktionen. Diese Phase beeinflusst den langfristigen Erfolg einer Transaktion. Die Integration des erworbenen Unternehmens birgt viele Herausforderungen, nicht nur in organisatorischer und finanzieller Hinsicht sondern auch in rechtlicher Hinsicht. Compliance spielt dabei eine wesentliche Rolle.

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​I. Besondere Bedeutung der Compliance

Im Zuge einer Unternehmenstransaktion treffen unterschiedliche Unternehmenskulturen, Prozesse und rechtliche Rahmenbedingungen aufeinander. Dies bringt Konfliktpotenzial und rechtlichen Risiken mit sich. Eine strukturierte Strategie hilft, Compliance-Risiken zu minimieren und Synergien optimal zu nutzen.

 

Zu wichtigen Compliance-Bereichen in der Post-Merger-Phase zählen u.a.:

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  • Datenschutz und IT-Sicherheit

Ein sehr sensibler Bereich in der Post-Merger-Integration ist der Datenschutz. Sowohl die Integration von Kunden- und Lieferantendaten als auch die Vereinheitlichung von IT-Systemen müssen datenschutzkonform erfolgen.

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  • Arbeitsrecht und Mitarbeiterintegration

Die Zusammenführung bzw. der Übergang von Mitarbeitern erfordert organisatorische Maßnahmen und die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorgaben. Beispielhaft seien die Pflichten zur Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und des Arbeitsplatzschutzgesetzes genannt.

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  • Kartell- und Wettbewerbsrecht

Die Einhaltung von kartell- und wettbewerbsrechtlichen Vorgaben sollte ebenfalls im Fokus in der Post-Merger-Phase stehen.

 

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II. Ansätze für eine erfolgreiche Compliance-Umsetzung

 

1) Compliance-Due-Diligence

Empfehlenswert kann die Durchführung einer umfassenden Compliance-Due-Diligence sein, idealerweise bereits vor Abschluss der Transaktion. Im Rahmen dieser Due Diligence können potenzielle Risiken und Gefahren im Zielunternehmen und durch den Vollzug der Transaktion selbst identifiziert werden.

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2) Integrationsplan und Compliance-Richtlinien

Ein wichtiger Beitrag für einen erfolgreichen Umgang mit Compliance kann durch die Erstellung und Umsetzung eines Integrationsplans erfolgen. In einem solchen Plan können klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten definiert werden. Die Risiken der einzelnen Sachbereiche und -themen können kategorisiert werden. Der Status von Prüfungen und Umsetzungen kann erfasst werden.

Eine Erstellung von (harmonisierten) Compliance-Richtlinien ist empfehlenswert.

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3) Kommunikation und Schulung

Die Belegschaft sollte über Compliance-Risiken und etwaige Compliance-Richtlinien informiert und geschult werden.

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4) Monitoring

Zu einer effektiven Compliance gehört auch ein effektives Monitoring-System, um die Compliance und die Einhaltung von Compliance-Richtlinien zu überwachen und Letztere ggf. anzupassen.

Ferner sollten Änderungen gesetzlicher Rahmenbedingungen im Blick behalten werden, um auf diese, falls erforderlich, zu reagieren.

 
(Beitrag vom 08.01.2025)

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